Hochbegabung - Kinderleid und Elternverzweiflung

Hochbegabte gewinnen Memory-Spiele... - immer!

Bei Hochbegabten geht man davon aus, dass ihre Begabung aus einer Kombination vererbten und erworbenen Faktoren entsteht, die wiederum vor allem in der Kindheit geprägt werden. Hochbegabung wird durch verschiedene Intelligenztests ermittelt. Liegt der IQ durch verschiedene Tests ermittelt bei über 130, so ist sehr wahrscheinlich Hochbegabung gegeben. Aus dem Nichterkennen der Hochbegabung und der damit verbundenen mangelnden Frühförderung kann großes Leid für Kinder und Eltern resultieren. Aber wenn, dann erkennen Eltern bei ihrem Kind Hochbegabung oft deutlich früher als Pädagogen, weil letztere kaum ihren Fokus darauf lenken. Machen Eltern die Pädagogen ihres Kindes auf eine mögliche Hochbegabung aufmerksam und bitten um spezielle Förderung, so "laufen sie häufig vor die Wand", erfahren Unverständnis des unwissenden Pädagogen. Ja, es werden Vorwürfe erhoben, Eltern überforderten ihre Kinder aus eigener Eitelkeit.

Woran kann man Hochbegabung bei Kleinkindern erkennen? Entwicklungsstadien laufen schneller ab. Kinder sprechen ungewöhnlich früh, bilden eher ganze Sätze. Sie verfügen früh über einen großen Wortschatz. Sie stellen Fragen, Fragen, Fragen ...... wodurch Erwachsene sich genervt und Ihrer Zeit beraubt fühlen. Es liegt jetzt an den Eltern, beziehungsweise der Umgebung, diesem Wissensdurst richtig nachzukommen. Wird die Förderung des Kindes nicht adäquat erfolgen, verkümmern die unschätzbaren Vorteile der Hochbegabung früh. Somit liegt die größte Gefahr für das hochbegabte Kind darin, dass die Hochbegabung überhaupt nicht erkannt wird.

Emotional befindet sich das Kind auf einer Stufe seinem biologischen Alter entsprechend. Aber es erlebt die Diskrepanz zwischen der intellektuell vorgezogenen Entwicklung und seiner alters entsprechenden Emotionalität auch als Belastung, bei deren Bewältigung Eltern und Pädagogen helfen müssen - könnten - oder unvermögend sind.

Wenn die Bedürfnisse von hochbegabten Kindern länger nicht wahrgenommen oder sie nicht ihren Bedürfnissen gemäß gefördert werden, kann dies Probleme mit sich bringen. Zum Beispiel können diese Kinder Verhaltensauffälligkeiten im sozialen Umgang entwickeln, da die ihnen eigenen Fähigkeiten sich nicht entfalten können.

Dem Pädagogen Martin R. Textor nach können sich bei inadäquater Förderung - und in der Regel werden Hochbegabte nicht adäquat gefördert, folgende Verhaltensweisen mit entsprechenden fatalen Folgen bei Kindern ausbilden:

  • Hochbegabte Kinder, die ihre Erzieher mit Fragen "löchern", gelten schnell als "Quälgeister".
  • Hochbegabte Kinder, die aufgrund ihrer großen Kreativität immer wieder ganz originelle und unkonventionelle Ideen und Vorschläge haben, bringen oft das "Programm" der Erwachsenen durcheinander und werden deshalb als unbequem und schwierig eingestuft.
  • Hochbegabte Kinder, die andere Kinder oft "vor den Kopf stoßen", weil sie bei "diesem Babykram" nicht mehr mitspielen wollen oder weil sie alles besser wissen, gelten schnell als arrogant und werden dann von den anderen "geschnitten". (Mobbing)
  • Hochbegabte Kinder, die sich im Spiel mit anderen Kindern mangels adäquater Anforderungen langweilen, haben oft das Gefühl, dass sie in keine Gruppe richtig hineinpassen, ziehen sich zurück und fühlen sich einsam.
  • Hochbegabte Kinder, die immer wieder als erste auf die Fragen der Erzieher/innen antworten, gelten schnell als vorlaut und neunmalklug.
  • Hochbegabte Kinder, die außergewöhnliche Interessen haben und sich auf irgendwelchen Gebieten schon ein "Spezialwissen" angeeignet haben, werden von anderen Menschen oft belächelt, geneckt oder gar verspottet. (Mobbing)
  • Hochbegabte Kinder, die immer wieder das Gespräch mit Erwachsenen suchen, gelten schnell als sozial unreif.
  • Hochbegabte Kinder, die aufgrund ihrer kognitiven Fähigkeiten viel schneller als andere die Gefahren erkennen, die z. B. mit Klettern verbunden sind und sich deshalb nicht so weit empor wagen, werden leicht als ängstlich und ungeschickt beurteilt.
  • Kinder, die aufgrund ihrer Hochbegabung bereits vor Beginn einer Tätigkeit - z. B. dem Malen eines bestimmten Bildes - erkannt haben, dass sie mangels motorischer Kompetenz niemals das umsetzen können, was sie sich geistig vorstellen, und deshalb die Tätigkeit verweigern, gelten schnell als unmotiviert und desinteressiert, als feinmotorisch unterentwickelt oder als sich verweigernde "Trotzköpfe".
  • Hochbegabte Kinder, die bereits die Konfliktspirale durchschaut haben und sich deshalb zurückziehen, bevor es zur körperlichen Auseinandersetzung kommt, werden bald als wenig durchsetzungsfähig charakterisiert."

Wie bereits eingangs erwähnt kann Hochbegabung auf genetischen Faktoren beruhen. Wir sehen immer wieder Kinder, uns vorgestellt wegen erfolgter Diagnose eines s.g. ADHS oder ADS, deren IQ- Leistung bei 130 und höher ermittelt wurde.

Trotz des hohen IQ und einigermaßen guten Förderleistungen können diese Kinder nicht in einen normalen schulischen Alltag integriert werden.

Immer häufiger erfolgt dann sehr früh die Verordnung von Psychopharmaka zur Anpassung des Verhaltens. (Viele Eltern leisten hier unter hohem Energieaufwand Widerstand.)

Nicht selten verkümmern deshalb die Potenziale, die eine Hochbegabung ausmachen und zwar noch gravierender, als würde keine Frühförderung erfolgen.

Wir sehen bei diesen Kindern auch Gedeihstörungen: sie essen extrem einseitig, kohlenhydratlastig, also billige "Nahrungsmittel", sie bevorzugen viele Süßigkeiten, sie essen große Mengen, dennoch nehmen sie unzureichend an Gewicht zu. Psychopharmaka stoppen dazu den Appetitt, ihr BM-Index liegt zu niedrig. Sie essen billige, ungesunde Nahrungsmittel, die mit starken Aromastoffen versetzt sind, damit man die Massen an füllendem Klärschlamm nicht schmeckt. Diese garantieren der Lebensmittelbranche, überwiegend den Discountern, größtmöglichen Gewinn - egal, ob ein Volk erkrankt. Es lässt sich eine deutliche Verringerung des Nährstoffgehalts in unserem Obst und Gemüse nachweisen.

Was wir aber bei diesen Kindern häufiger beobachten und auch messen können - und dies ist kaum bekannt - ist eine Störung auf Ebene der Bildung und des Abbaus der Stress auslösenden Hormone, der Neurotransmitter (Katecholamine). Dies sind endogene, biochemische Botenstoffe, welche die Information von einer Nervenzelle zur anderen über die Kontaktstelle der Nervenzellen weitergeben. Stress auslösenden Hormone, einmal aus der Nebennierenrinde ausgeschüttet, müssen auch rasch wieder abgebaut werden - sonst steht das Kind unter "Dauerstrom".

Das diese Hormone abbauende Enzym ist die Catechol-O-Methyltransferase, kurz COMT. J.Axelrod beschrieb das Enzym COMT erstmals 1958. Heute wissen wir über dieses Enzym, dass es neben endogen entstehenden Stoffen/Giften auch exogene, von aussen zugeführte Gifte abbaut - was aber die Evolution nie vorgesehen hatte. Es ist bekannt und durch wissenschaftliche Untersuchungen belegt, dass in Europa ca. 15 % aller Menschen eine genetisch vorgegebene verminderte Aktivität dieses Enzyms aufweisen. Sie können ihre Stress auslösenden Hormone um das 3-6 fache langsamer abbauen als alle anderen. Von diesen 85 % baut ca. die Hälfte die Hormone ausreichend gut ab, die andere Hälfte mittelmäßig gut. Wer welcher Gruppe zuzuordnen ist, wird von den Eltern vererbt. Wir haben es also mit drei Genvarianten der COMT zu tun, die die Stress auslösenden Hormone unterschiedlich schnell abbauen. Menschen mit verminderter Aktivität der COMT wie die besagten 15 %, zeichnen sich dem Umweltmediziner K. Müller nach in jungen Jahren aus durch ein bestimmtes Erscheinungsbild, das variieren kann. Man findet bei Ihnen -

  • eine hohe geistige und körperliche Leistungsfähigkeit
  • alles fällt ihnen leicht
  • sie können gleichzeitig vieles erledigen
  • sie zeigen eine große Ausdauer und späte Erschöpfung
  • sie begreifen schnell komplexe Sachverhalte
  • sie sind sprech- und sprachbegabt, zeigen manchmal ununterbrochenen Redefluss
  • sie sind ungeduldig, rastlos, hastig (hyperaktiv)
  • sie sind sportlich vielseitig, eher aber für Einzelsportarten geeignet
  • alle ihre Sinneswahrnehmungen sind gesteigert
  • sie sind schlank und asketisch
  • sie erkennen oft ihre Grenzen nicht
  • sie können große Mengen essen ohne an Gewicht zuzunehmen
  • sie können aggressiv sein - verbal und/oder körperlich

Die Bildung der Stresshormone, welche die s. g. Neuroendokrine Stressachse bilden, wird durch Enzyme vermittelt. Diese Enzyme können nicht arbeiten ohne Co-Faktoren und diese Co-Faktoren sind Vitalstoffe, die wir mit der Nahrung aufnehmen, wie Folsäure, Calcium, Zink, Kalium, Vitamine der B Reihe, Vitamin C und Biotin. Der ständige hohe Level der Stress auslösenden Hormone führt zu einem Mehrverbrauch dieser Co- Faktoren, was bis hin zu messbaren Mangelzuständen führen kann. Werden diese Mikronährstoffe nicht in ausreichendem Maße nachgeführt, entsteht ein Teufelskreis. Von besonderer Bedeutung ist, dass bei diesen Menschen zu wenig Adrenalin aus Noradrenalin gebildet wird. Zu dieser Bildung ist die Aminosäure S-Adenosylmethionin erforderlich. Diese wird vom Körper selbst synthetisiert unter enormem Energieverbrauch. Der daraus resultierende irgendwann eintretende Energiemangel lässt die Kinder die Kontrollfähigkeit über sich selbst in Stresssituationen - und diese können durch ganz geringe Auslöser erfolgt sein - verlieren.

Hochbegabung in Verbindung mit einem vermindert Katecholamine abbauendem COMT-Gen ist wissenschaftlich belegt.

Unter Einhaltung der gesetzlichen Vorschriften führen wir bei entsprechendem Erscheinungsbild hier eine molekulargenetische Untersuchung durch, die uns Auskunft gibt, welchem der drei Comt-Genotypen das Kind - oder der Erwachsene - zuzuordnen sind. Durch Substitution der fehlenden Vitalstoffe gelingt es uns in der Regel im Rahmen der Mitochondrientherapie, die Leistungsfähigkeit des Kindes bzw. des Erwachsenen - insbesondere bei diagnostizierter Hochbegabung - zu stabilisieren.